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Die besten Legal Directories für eine Teilnahme 2024 / 2025

Überblick

Analyse von Mag. Alexander Gendlin

Gründer und Managing Partner des Unternehmens, seit 2004 in der Rechtsbranche tätig.

Zuständig für Business Development & Sales, Coaching von Kanzleipartnern und Anwälten, Kanzlei-Positionierung & Profitabilität, Kanzleirankings, Marketing, Litigation PR und Verhandlungstraining.

Autor des weltweit ersten Buches über Kanzleirankings: „Kompass Kanzlei-Rankings“, erschienen in C. H. BECK, MANZ, STÄMPFLI.
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1. Was ist ein Legal Directory?

Bei Legal Directories, auch Kanzlei-Rankings genannt, handelt es sich um Publikationen, die Kanzleien und einzelne Anwälte analysieren und öffentlich bewerten. Die Bewertungen dienen den Lesern als Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Kanzleien.  

Die Bewertung erfolgt auf Länderebene sowie auf Ebene der jeweiligen Rechtsbereiche. So findet sich etwa eine eigene Bewertungsliste der besten Kanzleien im Bereich Kapitalmarkt in Großbritannien.  

Alternativ besteht die Möglichkeit, eine eigene Bewertungsliste für die besten Patentanwälte im Bereich der Patentanmeldung in Deutschland einzusehen. 

In großen Jurisdiktionen ist der Grad der Differenzierung mitunter sehr hoch. So wird der Bereich Kapitalmärkte in Großbritannien in zahlreiche Unterbereiche wie Fremdkapital oder Eigenkapital aufgespalten. 

Jedoch kann es pro Land bzw. pro Practice Group nie nur eine einzige beste Kanzlei geben. Die Einteilung von Kanzleien und Anwälten erfolgt in sogenannte Tiers. Ein Tier stellt dabei einen Sammelbegriff für Kanzleien dar, die in einer Bewertungsliste das gleiche Niveau aufweisen.  

Ein Tier kann daher auch als ein Level bezeichnet werden. So gibt es für den Bereich Capital Markets in Großbritannien etwa sieben verschiedene Tiers. Im Tier 1 finden sich die besten Kanzleien und Anwälte, wobei auch die Größe der Kanzlei berücksichtigt werden muss. Es besteht die Möglichkeit, dass eine Kanzlei, die die erforderlichen Qualitätskriterien erfüllt, nicht im Tier-1-Ranking vertreten ist, da sie die erforderliche Größe nicht aufweist. 

Erfahren Sie mehr im Kompass Kanzlei-Rankings.

2. Ursprünge der Legal Directories 

Rankings gibt es schon lange. Einer der Ersten war Martindale-Hubbell (gegründet 1868). Das Directory enthielt eine Liste von US-Kanzleien, die nach Bundesstaaten geordnet waren. Auch internationale Kanzleien und ein erstes Rating waren dabei.  Das war damals sehr nützlich, weil es sonst kein so übersichtliches Verzeichnis von Kanzleien und Anwälten gab. Die Aufnahme in das Ranking erfolgte gegen Bezahlung. Die angeführten Kanzleien wurden jedoch nicht bewertet. In den 1990er Jahren kamen neue Legal Directories auf den Markt, zum Beispiel „Chambers and Partner“ (1990) und „Legal 500“ (1992). JUVE arbeitete ab 1998 in Deutschland.  Anstatt einfach Kanzleien und Anwälte zu listen, kommunizierten diese Directories nun offen die subjektiv gemessene Qualität der juristischen Arbeit von Kanzleien und Anwälten nach außen.  Die Branche war zunächst skeptisch. In Deutschland wurde JUVE von einem Anwalt verklagt. Der Prozess ging bis zur obersten Instanz und endete mit einem Sieg für JUVE. Die Rankings sind heute weltweit verbreitet. Chambers, Legal 500 uä decken über 190 Länder ab. 

Arten von Legal Directories 

  • Bei der Bewertung von Kanzleien werden alle möglichen Practice Groups in zahlreichen Ländern berücksichtigt. Zu den bekanntesten dieser Art zählen Chambers and Partners, Legal 500 sowie JUVE.Practice Group-spezifische Directories bewerten Kanzleien ebenfalls über sehr viele Länder hinweg, wobei der Fokus auf spezifischen Practice Groups liegt. Zu diesen Directories gehören beispielsweise zahlreiche für Patentkanzleien spezifische Rankings wie IAM 1000 oder MIP Managing Intellectual Property. Ein weiteres Beispiel ist GAR 100 (Global Arbitration Review), das sich auf Arbitration und Dispute Resolution spezialisiert hat.

     

  • Eine Mischform stellt das Ranking IFLR 1000 dar. Das Directory hat seinen Schwerpunkt zwar im Bereich Finanzierung, bewertet jedoch mittlerweile so viele finanzierungsspezifische Felder, dass man nicht mehr von einem Practice-Group-spezifischen Directory sprechen kann.

     

  • Lokale Verzeichnisse bewerten Kanzleien in zahlreichen Practice Groups, jedoch jeweils nur in einem Land. Ein Beispiel hierfür ist das ausschließlich in Deutschland tätige Ranking JUVE. Auch hier zeichnet sich ein Wandel ab, denn Juve ist mittlerweile auch mit dem Bereich Patentrecht in den Niederlanden aktiv.

     

  • Eine besondere Form sind sogenannte umsatzgetriebene Directories. Bei diesen Directories erfolgt die Bewertung von Kanzleien in erster Linie anhand der Größe des Kanzleiumsatzes. Ein solches Ranking wird beispielsweise von Thomson Reuters erstellt.

     

  • Zusätzlich ist zu erwähnen, dass es Rankings gibt, die neben den laufenden Bewertungslisten auch sogenannte Awards vergeben. Diese Auszeichnungen sind bei nahezu allen genannten Verzeichnissen zu finden.

     

  • Darüber hinaus gibt es Verzeichnisse, die lediglich einen jährlichen Award verleihen, wie beispielsweise The Lawyer. 

3. Wie entstehen die Bewertungen von Kanzleien und Anwälten? 

Analyse der „Submission“ durch Directory Researcher  

Eine Submission, also eine Einreichung, ist zumeist ein Word-Dokument, das nach Vorlagen des jeweiligen Directories strukturiert ist. Kanzleien müssen dieses Dokument entsprechend der Vorlage ausfüllen und an die Directories an senden oder hochladen. 

Dabei muss die Kanzlei unter anderem folgende Informationen an die Directories senden: 

  • Kanzleigröße (Anzahl der Partner, der Anwälte, der juristischen Mitarbeiter, des nicht juristischen Personals)
  • Zu-/Abgänge
  • Praxisgruppen
  • Generelle Informationen bezüglich der Vorteile einer Kanzlei gegenüber Mitbewerbern
  • Gewinn neuer Mandaten usw. 

Wir helfen Ihnen sich und Ihre Kanzlei in den wichtigsten Rankings zu platzieren und verbessern eine bereits bestehende Platzierung Ihrer Partner und Ihrer Kanzlei …

Client Referees 

Zusätzlich müssen Kanzleien sogenannte Client Referees angeben. Client Referees sind Namen von Personen, die bereit sind über die Qualität der Kanzleiarbeit Informationen bereitzustellen. Diese Client Referees werden dann von den Rankings mit Fragebögen über die Arbeit der Kanzlei befragt. 

Weniger solide Recherchen und betrügerische Rankings 

Es gibt noch weitere Rankings, die jedoch keine Submissions und Client Referees einfordern. Stattdessen sammeln Sie im Internet Stimmen über die Qualität von Kanzleien.  Diese Art der Recherche ist deutlich weniger aussagekräftig als die oben genannte und ist daher in der Branche auch entsprechend viel weniger angesehen. Zusätzlich gibt es Publikationen, die „Awards“ einfach zusenden und den Adressaten anbieten, gegen die Bezahlung von einem Betrag diesen Award auch publik zu machen. Solche pay for play Publikationen sind strikt zu meiden.  Denn in der Branche hat es sich schon herumgesprochen, dass es solche Rankings gibt, und Kanzleien, die in solchen betrügerisch agierenden Publikationen vorkommen, zeigen nur, dass sie nicht sorgfältig arbeiten. 

4. Anbieter von Legal Directories

- Chambers and Partners

Chambers and Partners Logo © Chambers and Partners
  • Das Directory ist in London angesiedelt und publiziert Bewertungen von Rechtsanwaltskanzleien, Anwälten und Patentanwälten seit 1990. Chambers and Partners untersucht dabei über 200 Länder. Pro Land werden zahlreiche Practice Groups analysiert.
 
  • Zusätzlich zu der Evaluierung der Practice Group pro Land gibt es pro Jahr einen Preis für die beste Kanzlei eines Landes.
 
  • Die Aufnahme in das Ranking erfolgt, indem die Kanzlei Unterlagen zusammenstellt und diese an Chambers hochlädt. Die Unterlagen bestehen dabei aus den Submissions sowie den Clientreferats.
 
  • Die Teilnahme an Chambers and Partners ist kostenfrei.
 
  • Chambers and Partners wurde 2024 für über 400 Mio. Pfund an die US-Investmentgruppe Abry Partners verkauft, berichtet die Financial Times. Die ehemaligen Eigentümer der britischen Private-Equity-Firma Inflexion erhalten etwa das Viereinhalbfache ihrer ursprünglichen Investition.
 
  • Die Practice Groups decken ein breites Spektrum an Rechtsgebieten ab, darunter umfassende und sehr bekannte Bereiche wie Banking und Finance, Capital Markets und Real Estate sowie spezialisierte Felder wie Intellectual Property, Arbitration und Litigation, White Collar Crime und viele andere mehr.
 
  • Das Ranking genießt hohes Ansehen und zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich der Verzeichnisse.
 
  • Es handelt sich zweifelsfrei um eines der besten Legal Directories 2024. Die genaue Qualität des Directories können Sie im Law Firm Rankings Report nachschlagen: https://lawfirmrankingsreport.com. 
 
(c) Chambers and Partners

Chambers Matter Structure (c) ChambersAndPartners

Vorteile und Nachteile

- Legal 500

(c) Legal 500
  • Das Top Legal Directory Legal 500 ist eine britische Firma mit Sitz in London. Die Publikation blickt auf eine 30-jährige Erfahrung in der Bewertung von Kanzleien und Rechtsanwälten zurück und bewertet ebenfalls Patentkanzleien auf der ganzen Welt.
 
  • Die bewerteten Praxisgruppen umfassen eine Vielzahl von Bereichen, darunter umfassende und bekannte Bereiche wie Bank- und Finanzwesen, Kapitalmärkte und Immobilien sowie Spezialgebiete wie geistiges Eigentum, Schiedsgerichtsbarkeit, Rechtsstreitigkeiten, Wirtschaftskriminalität und viele weitere.
 
  • Die Teilnahme an Legal 500 ist kostenfrei.
 
  • Des Weiteren vergibt das Legal Directory jährlich einen Länder-Award, mit dem die beste Kanzlei eines Landes ausgezeichnet wird.
 
  • Legal 500 ist weltweit tätig. Die Publikation beschäftigt Researcher und Analysten weltweit mit dem Ziel, Rechtsanwaltskanzleien und Patentanwälte entsprechend zu bewerten.
 
  • Das Legal Directory zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich der Bewertung juristischer Dienstleistungen. Das Verzeichnis wird von Mandanten, Journalisten sowie angehenden Juristinnen und Juristen zur Auswahl und zur Informationsbeschaffung über Kanzleien genutzt.
 
  • Die Aufnahme in das Top Lawyer Directory erfolgt durch die Übermittlung von Kanzleisubmissions und Client-Referee-Listen an Legal 500.
 
(c) Legal 500

Legal 500 Matter Structure (c) Legal500

Vorteile und Nachteile

- JUVE

(c) JUVE.de
  • Das Legal Ranking ist seit den 1990er Jahren auf dem deutschen Markt präsent und hat sich auf die Bewertung von Anwaltskanzleien spezialisiert. Es nimmt gemeinsam mit den anderen großen Rankings eine führende Stellung ein.
     
  • Das Ranking hat außerhalb Deutschlands nur eine untergeordnete Bedeutung. In den Niederlanden existiert noch eine Publikation des Top Directories.

  • Auch diese Publikation sammelt Submissionen und Client Referenzen von den Kanzleien und veröffentlicht die Ergebnisse ihrer Analyse.

  • Im Jahr 2016 wurde JUVE vom NWB Verlag übernommen.

  • Ab der Einreichsaison 2024/2025 bietet JUVE eine flexible Abgabefrist für alle Rechtsbereiche. Wie Chambers and Partners hat nun auch JUVE drei Einreichtermine über das ganze Jahr verteilt. Zu diesen Terminen erfolgt eine Recherche in verschiedenen Rechtsbereichen.


Vorteile und Nachteile

- GAR 100 Global Arbitration Review

© GAR
  • GAR 100 wurde 2006 gestartet und spezialisiert sich auf den Bereich Arbitration.
  • Das Top Level Ranking ist in zahlreichen Jurisdiktionen aktiv.
  • Alphabetische Rangliste von Kanzleien und Anwälten, wobei nur die besten 100 aufgenommen werden.
  • Die genaue Qualität des Directories können Sie im Law Firm Rankings Report nachschlagen: https://lawfirmrankingsreport.com

Vorteile und Nachteile

- IFLR 1000

© IFLR 1000 Logo
  • IFLR1000 ist ein weiteres führendes Top-Legal-Directory, das sich auf die Bewertung von Finanz- und Wirtschaftskanzleien und Anwälten konzentriert.
  • Das Ranking ist in über 250 Ländern aktiv, wobei die Bewertung auf Practice Groups beschränkt ist, die im Bereich der Finanzbranche tätig sind.
  • Die Practice Groups umfassen beispielsweise die Bereiche „Banking und Finance“, „Capital Markets“ sowie andere Rechtsbereiche, die auf Finanzprodukte spezialisiert sind.
  • Wie alle Top-Rechtsverzeichnisse sammelt das Ranking Submissions und Client Referrals von den Kanzleien ein.
  • Die genaue Qualität des Verzeichnisses können Sie dem Law Firm Rankings Report entnehmen: https://lawfirmrankingsreport.com.

Vorteile und Nachteile


- DLA PIPER: "...können das Team von Law Business sehr empfehlen."

- EVERSHEDS SUTHERLAND: "...Law Business hat uns geholfen, unsere Platzierungen bei Top-Rankings zu verbessern...."

- FRESHFIELDS: "...kennen die Materie sehr gut...haben unsere Equity Partner beeindruckt."

- TAYLOR WESSING: "...kennen den Rechtsmarkt ausgezeichnet ."

- IAM Patent 1000

© IAM 1000
  • IAM Patent 1000 ist ein internationales Top-Rechtsverzeichnis, das auf gewerblichen Rechtsschutz spezialisiert ist.
  • Im Vergleich zu den großen, umfassenden Directories wie Chambers oder Legal 500 überzeugt das Ranking insbesondere durch seinen hohen Detaillierungsgrad und seinen umfassenden Rechercheumfang.
  • Das Verzeichnis recherchiert zahlreiche Jurisdiktionen mit einem ähnlich umfassenden Umfang wie die großen, alles umfassenden Rankings.
  • Die genaue Qualität des Verzeichnisses können Sie im Bericht „Law Firm Rankings Report“ nachschlagen: https://lawfirmrankingsreport.com. 
 
 
 

IAM 1000 Matter Structure (c) IAM 1000

Vorteile und Nachteile

- IP Stars MIP 100

© IPStars
  • Das Verzeichnis hat seinen Schwerpunkt im Bereich des geistigen Eigentums und analysiert Kanzleien in den folgenden Practice-Group-Bereichen: Copyright, Designs, Patents, Trademarks und Trade Secrets.
  • Das Ranking umfasst erneut eine Vielzahl von Ländern.
  • Darüber hinaus liefert das Top Legal Directory Ergebnisse, die mindestens ebenso gut sind wie die von Chambers und Legal 500, teilweise sogar besser.
  • Die genaue Qualität des Directories können Sie im Law Firm Rankings Report nachschlagen: https://lawfirmrankingsreport.com. 

Vorteile und Nachteile

- ITR World Tax

© ITR World Tax
  • Das Top Legal Ranking spezialisiert sich einzig auf den Bereich des Steuerrechts.

     

  • Es ist in zahlreichen Jurisdiktionen aktiv und bewertet dort Kanzleien sowie Anwältinnen und Anwälte.

     

  • Wie auch die anderen führenden Legal Directories sammelt das Ranking Submissions und Client Referees.

     

 

Vorteile und Nachteile

- WTR 1000

© WTR 1000
  • World Trademark Review ist ein weiteres auf Intellectual Property spezialisiertes Verzeichnis, das weltweit tätig ist.

     

  • Dabei fokussiert sich das Ranking auf die Bereiche Trademark Litigation und Trademark Prosecution.

     

  • Wie die anderen führenden Kanzlei-Rankings recherchiert es, indem Submissions und Client Referees eingefordert und analysiert werden.

     

 

Vorteile und Nachteile

- Leaders League

© Leaders League
  • Das Ranking ist eine französische Publikation und sammelt in zahlreichen Ländern Submissions und Client Referees ein.

     

 

Vorteile und Nachteile

5. "Pay-for-Play" Legal Directories

  • Leider müssen wir feststellen, dass es auch in dieser Branche unseriöse Anbieter gibt.  

  • Bei sogenannten „Pay-for-Play“-Verzeichnissen handelt es sich um eine unseriöse Praxis, bei der Preise willkürlich an Empfänger kommuniziert werden. Dabei wird den Empfängern suggeriert, dass sie den genannten Preis auch gegen eine Bezahlung erhalten und veröffentlichen können.  

  • Wir empfehlen, derartige Publikationen zu meiden.  

6. Bedeutung der Legal Directories für Kanzleien

- Warum Directories funktionieren und wieviel sie wert sind

Market Share Ranked Law Firms © Law Business
  • Im Rahmen meiner seit 2004 andauernden Betreuung von Kanzleien in Bezug auf Rankings wird nach wie vor regelmäßig die Frage aufgeworfen, welchen Wert eine Teilnahme an diesen Rankings überhaupt hat.

  • Der Wert eines Rankings steht in direktem Zusammenhang mit der Popularität der Publikation. Das bedeutet, dass bei einem hohen Investment in den eigenen Brand und einer hohen Markenbekanntheit auch Kanzleien über diesen Brand gefunden werden können.

  • Um die Höhe der Investitionen eines Verzeichnisses zu ermitteln, ist zunächst die Höhe des verfügbaren Kapitals für das Ranking zu bestimmen.

  • Hier sei daher erwähnt, dass Chambers and Partners 2024 zum 2. Mai verkauft und zwar für die gewaltige Summe von über 400 Millionen £. Es gibt nur wenige Kanzleien, die man wohl für so eine Summe verkaufen würde. Für Kanzleien ist es daher von großem Vorteil, sich unter einem starken Brand zu positionieren, der eine deutlich höhere Marktkapitalisierung aufweist als die Kanzlei selbst.

  • Im Folgenden finden Sie weitere Zahlen: In Großbritannien arbeiten bereits über 75 % aller Anwältinnen und Anwälte in Kanzleien, die in Rechtsverzeichnissen gelistet sind.

  • Auch für die Akquise neuer Mandanten sind Legal Directories von großer Bedeutung. Sie haben sich zu einem äußerst effektiven Instrument im Rahmen der Personalsuche entwickelt. 

  • Darüber hinaus sind Legal Directories für das Referenzgeschäft mit anderen Kanzleien von entscheidender Bedeutung.

- Schaffung von objektiven Vergleichssystemen

Gerade bei juristischen Dienstleistungen ist es aufgrund ihrer Komplexität schwierig, die Qualität vor dem Kauf zu beurteilen. Auch bei positiver Erfahrung mit einer Kanzlei in der Vergangenheit stellt sich für den Mandanten die Frage, ob die Kanzlei das Niveau von vor z. B. drei Jahren gehalten hat, ob der damals beteiligte Anwalt noch für die Kanzlei tätig ist, wie das Zusammenspiel der notwendigen Rechtsgebiete innerhalb der Kanzlei funktioniert und ob die Kanzlei von ihrer Größe und Ausrichtung überhaupt (noch) zur Firma des Mandanten passt. 

Persönliche Empfehlungen oder Erfahrungen sind in jedem Fall eine gute Grundlage für die Auswahl einer geeigneten Kanzlei. Rankings stellen jedoch oft die einzige strukturierte und objektive Informationsquelle dar. Dies ist durchaus positiv zu bewerten. Denn Empfehlungen von Dritten sind in der Regel aussagekräftiger als die eigene Meinung über die Kanzlei, in der man arbeitet. Dies ist durchaus begrüßenswert. Denn Empfehlungen von Dritten sind in der Regel aussagekräftiger als die eigene Meinung über die Kanzlei, in der man arbeitet. So lassen sich auf einfache Weise Informationen über die Qualität und den Leistungsumfang von Kanzleien und Anwälten einholen. 

Auch heute noch stellt die persönliche Empfehlung einen wichtigen Faktor bei der Gewinnung neuer Mandanten dar. Allerdings kann dieses System nur dann erfolgreich sein, wenn die Entscheidungsträger ein objektives, auf Zahlen basierendes Argumentarium für die Auswahl einer Kanzlei vorlegen können. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass trotz sorgfältiger Auswahl der Kanzlei Prozessverluste oder Fehlern in der Vertragsgestaltung nicht gänzlich ausgeschlossen werden können und somit die Verantwortung für die Auswahl der Kanzlei beim Auftraggeber liegt. Wir empfehlen, bei der Auswahl der Kanzlei auf Objektivierbarkeit und Quantifizierbarkeit zu achten. Ich bin überzeugt, dass Rankings diesen Bedarf abdecken. 

Auch für das Referenzgeschäft stellt ein Ranking eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um sich besser zurechtzufinden. Wie soll beispielsweise eine finnische Kanzlei ihren Mandanten eine Partnerkanzlei in Österreich nennen, wenn sie nicht regelmäßig mit dem dortigen Markt in Kontakt steht? Es besteht die Möglichkeit, dass man bei der IBA Kolleginnen und Kollegen aus Österreich kennengelernt hat. Eine persönliche Bekanntschaft sagt nichts über die konkrete Arbeitsweise aus. 

– Übersetzung für Nicht-Juristen 

  • Für Juristen war es bisher möglich, die eigenen Branchenkollegen ohne Rankings immerhin durch persönlichen Kontakt oder durch das Lesen von Fachartikeln der Kollegen in gewisse Kategorien einzustufen. 

  • Für Nicht-Juristen fehlten solche Möglichkeiten bisher leider völlig. Fachartikel sind für Nichtjuristen leider oft schwer verständlich. Und selbst beim persönlichen Kontakt ist es oft schwierig zu erkennen, ob die Person, die einem gegenübersteht, juristisch hochqualifiziert ist oder nicht. 

  • Eine Rangliste hingegen ist eine wunderbare Möglichkeit, um schnell und einfach zu verstehen, wer die höchste Qualifikation in einem bestimmten Bereich hat. Eine Rangliste ist wirklich etwas, das jeder versteht. 

  • Auch bemühen sich die Rankings, in einer Sprache zu kommunizieren, die auch von Nicht-Juristen verstanden wird, damit alle Interessierten sich gut informieren können. Hier werden Mattern (Causen) auf eine sehr anschauliche und verständliche Weise präsentiert, damit Sie sich ein gutes Bild davon machen können, wie die Kanzlei X bei Mergers & Acquisitions aufgestellt ist. Die Kanzlei ist vornehmlich im Branchenbereich IT tätig und betreut hier Top-Mandanten.

  • Eine führende IT-Firma würde daher wohl, ohne die rechtlichen Feinheiten der Fälle der Kanzlei X zu kennen, diese Kanzlei zumindest einmal auf die Shortlist nehmen, weil sie von deren herausragenden Fähigkeiten überzeugt ist. 

7. „C.Y.A. – Cover your ass“ Strategie von Klienten  

  • Die Auswahl einer Kanzlei ist in fast allen Fällen mit einem Restrisiko behaftet, unabhängig davon, aus welcher Perspektive der Klient handelt.

     

  • In juristischen Belangen besteht per Definition keine Sicherheit über Prozessausgänge, Vertragsverhandlungen etc. Sollte es zu einem Misserfolg kommen, wird in der Regel zeitnah nach den Verantwortlichen gesucht. „Wer hat uns denn diese Kanzlei empfohlen?“ – „Nach welchen Kriterien wurden die ausgewählt?“ „Warum wurde nicht von Anfang an die Kanzlei X beauftragt?“ „Die Kanzlei hat uns vor zehn Jahren einen adäquaten Mietvertrag erstellt.“

     

  • Es ist auch für Manager ohne juristische Ausbildung ersichtlich, dass die Kanzlei X als Nummer 1 in vier Bankenrecht-Rankings besser sein muss als Kanzlei Y, die in den gleichen Rankings nur die Nummer 3 ist. In diesem Fall kann demjenigen, der die objektiv bessere Kanzlei ausgewählt hat, kaum ein Vorwurf gemacht werden. Sollte dennoch ein Anlass zur Beanstandung bestehen, ist es jedoch schwierig, adäquate Gegenargumente vorzubringen. Die Suche nach objektiv messbaren Kriterien, die eine zufriedenstellende Entscheidung ermöglichen, ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. 

 

Weiterführende Links 

Video „How Law Firm Rankings Influence The Legal Industry”: Quantification Approach https://www.youtube.com/watch?v=1i5UcfOBBFc  

(c) Law Business

8. Zusammenfassung: Profitieren Anwaltskanzleien von Kanzlei-Rankings?

  • Die Marktbedingungen für Rechtsdienstleistungen haben sich durch die Einführung von Legal Directories grundlegend verändert.

     

  • Für Kanzleien, die in Legal Directories aufgeführt sind, lassen sich nachweislich bessere Chancen bei der Mandatsakquise, höhere Stundensätze und eine erleichterte Mitarbeitersuche beobachten.

     

  • Letzteres ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass bei der Auswahl einer Kanzlei gerne auf die Ergebnisse von Recherchen Dritter zurückgegriffen wird, um die Entscheidung zu rechtfertigen. 
(c) Law Business

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