Chambers and Partners startet 2024 mit einer eigenen Seite für Deutschland und Frankreich: Mehr Chancen und Arbeit für Kanzleien.
Chambers bringt eine weitere Verbesserung seines Angebotes und bringt mit „Chambers Germany“ eine eigene Landesseite für den deutschen Markt. Was ist von Chambers Germany zu erwarten?
Übersicht der Neuerungen:
1. Vertiefte regionale Recherche
Chambers spricht von einer umfassenden regionalen Recherche. Das klingt sehr nach einer direkten Konkurrenz zu dem „Kanzleiranking nach Regionen“ von JUVE. Letzteres unterteilt sich für Deutschland nach den Regionen „Mitte, Norden, Osten, Süden, Südwesten und Westen“.
Auch ist das eine direkte Positionierung zum Cityfokus von Legal 500. Hier wird eine Unterscheidung nach deutschen Großstädten gemacht.
Es ist anzunehmen, dass Chambers eine ähnliche Unterteilung anstrebt. Das ist vor allem ein Signal für kleinere regionale Kanzleien. Diese können nun ähnlich wie bei JUVE in einem eigenen Ranking antreten, das keine Großkanzleien inkludiert.
2. Darstellung in mehreren Guides (Handbüchern)
Chambers gibt hier deutschen und französischen Kanzleien die Möglichkeit, sowohl in der lokalen Ausgaben von Chambers vorzukommen als auch in der globalen. Das wird eine ähnliche Struktur wie Chambers Global und Chambers Europe haben.
Wahrscheinlich wird es hier wie auch bei Chambers Global und Chambers Europe Unterschiede bei den Rechtsbereichen geben.
So sind z. B. in Chambers Europe für ein Land zumeist mehr Rechtsbereiche angeführt als in der Chambers Global Ausgabe. Auch ist anzunehmen, dass innerhalb der Rechtsbereiche bei Chambers Germany eine stärkere Unterteilung erstellt wird.
3. Recherche NICHT in Deutsch
Die Recherche wird NICHT in Deutsch durchgeführt. Das ist etwas überraschend, weil die Researcher gemäß Chambers deutsche Muttersprachler sein werden.
Bei Legal 500 wird sehr wohl auf Deutsch recherchiert. Auch das Submission Formular unterscheidet sich in einigen wenigen aber sehr wichtigen Punkten von der Legal 500 EMEA Version.
4. Publikation in Deutsch und Englisch
Chambers Germany wird sowohl in Deutsch als auch in Englisch erscheinen.
5. Zeitpunkt der Recherche, mehr Stress für Kanzleien
Die erste Submissionsfrist wird der März 2024 sein. Hier platziert sich Chambers genau auf den JUVE-Märztermin und vor Legal 500 Deutschland (Mai).
Das ist schon sehr auffällig und wird Kanzleien einen deutlich höheren Stress verursachen. Denn Chambers und JUVE verlangen natürlich nicht zu 100 % die gleichen Eingaben.
Daher werden die Kanzleien in der gleichen Zeit mehr Daten erheben müssen.
6. Publikation
Chambers Germany wird erstmals im Februar 2025 publiziert werden.
7. Alle Rechtsbereich auf einmal?
Interessant ist die Frage, ob Chambers analog zu JUVE und Legal 500 nun für Chambers Germany fast alle Rechtsbereiche zu einem Termin erhebt.
8. Anmeldung und weitere Informationen
Im Dezember werden laut Chambers weitere Informationen über die Recherche und die Anmeldefristen bereitstehen. Achtung: Chambers spricht von einer Anmeldepflicht von Kanzleien für Chambers Germany.
Conclusio der Änderungen und ihre Bedeutung für Anwaltskanzleien
- Durch die Verbreiterung des Rankings sowie durch das Hinzufügen der regionalen Kategorien erhalten deutsche Kanzleien deutlich mehr Möglichkeit für einen Einzug in das Chambers Ranking.
- Ganz wichtig: Kleinere Kanzleien, die vornehmlich regional tätig sind, erhalten jetzt deutlich leichtere Chancen auf eine Platzierung. Sie werden ähnlich wie bei JUVE durch die Schaffung der regionalen Kategorien ein eigenes Ranking erhalten, das vor den Großkanzleien quasi geschützt ist.
- Der Stress wird für deutsche Kanzleien im März deutlich höher. Es müssen dann JUVE und Chambers gleichzeitig eingereicht werden. Da JUVE und Chambers aber nicht zu 100 % die gleichen Eingaben, werden Kanzleien im gleichen Zeitraum mehr Daten sammeln müssen.
Conclusio Unterschiede zu JUVE und Legal 500 Deutschland
- JUVE und Legal 500 Deutschland haben beide unterschiedliche regionale Unterteilung.
- Während JUVE nach Regionen unterteilt, segmentiert Legal 500 Deutschland nach deutschen Großstädten.
- Noch ist nicht klar, welchen Weg Chambers nehmen wird. Da Chambers aber von Regionen spricht, ist eher von der JUVE Variante auszugehen.
- Dafür spricht auch die Deadline von März. Auch JUVE hat die jährliche Deadline, mit Ausnahme von z. B. Tax, im März.
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