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JUVE führt eine Bezahlschranke für die komplette Rankingübersicht ein

Mit den JUVE Awards wird nun langsam, aber sicher die neue Bezahlschranke schlagend. Die JUVE-Resultate sind seit neuestem nun zu einem bedeutenden Teil hinter einer Bezahlschranke versteckt. So sieht man einerseits nicht mehr, wie genau die Bewertung einer Kanzlei lautet (Screenshot aus JUVE):

Auch die gesamten Ranglisten der „Führenden Namen“ von Anwältinnen und Anwälten ist nicht mehr einsehbar (Screenshot aus JUVE):

Die Ranglisten der Kanzleien selbst sind aber noch sehr wohl kostenfrei einsehbar.

Für den kompletten Blick müssen die Kanzleien folgende Abos kaufen (Screenshot aus JUVE):

Zudem hat JUVE die Abgabefristen auf einen 3-stufigen Prozess umgestellt (wir berichteten: https://lawbusiness.de/juve-mit-neuen-deadlines-beginn-bereits-im-oktober-2024) und dafür gesorgt, dass die Veröffentlichung der Ergebnisse nun über das gesamte Kalenderjahr verteilt wird.

Dies scheint ganz bewusst geschehen zu sein. Denn nur so macht ein Jahresabonnement Sinn. Sonst könnte man ja auch ein kostenloses Abonnement abschließen und die Ergebnisse an dem Tag einsehen, an dem die Ranglisten aktualisiert werden.

Ich verstehe natürlich den Wunsch von JUVE, aus der harten und sehr guten Arbeit des Verlages auch einen entsprechenden Gewinn zu generieren. Schließlich gibt es auch bei Wettbewerbern wie Chambers oder Legal 500 Ansätze, Geld zu verdienen. Aber JUVE hat meines Erachtens einen Weg eingeschlagen, der in die falsche Richtung geht.

Denn Rankings sind nicht nur eine Nabelschau der Kanzleien untereinander. Rankings funktionieren primär deshalb, weil Mandanten, Journalisten, Studenten und andere Multiplikatoren sich dort informieren können, wenn sie aus unterschiedlichen Gründen eine Kanzlei suchen oder eine Kanzlei, die sich ihnen vorstellt, entsprechend bewerten können.

Und diese Zielgruppen werden zu 100 Prozent keinen Euro dafür bezahlen, diese Informationen bei JUVE zu bekommen, solange es eine ähnliche Funktion bei der Konkurrenz, bei Chambers oder Legal 500 gibt. 

 

JUVE Alleinstellung nicht gegeben

JUVE hatte vor vielen Jahren eine Alleinstellung im deutschsprachigen Raum. Diese Position ist längst nicht mehr gegeben. Legal 500 hat seit vielen Jahren eine eigene deutschsprachige Seite und in diesem Jahr hat sich nur Chambers dazu entschlossen, eine eigene deutschsprachige Seite herauszugeben. Dieses Projekt ist bisher nicht abgeschlossen, wird aber genau in diese Richtung gehen.

Dass die oben genannten Zielgruppen ein solches Abo nicht kaufen werden, weiß auch JUVE. Denn JUVE bietet dieser Zielgruppe ein kostenloses Abonnement an. Das ist grundsätzlich die richtige Idee. Nur müssen sich diese Zielgruppen aber erst einen Account besorgen. Und ob sie das wirklich tun, glaube ich persönlich nicht.

Denn gerade heute, wo Onlinezeit so kostbar ist und wir uns alle nicht in möglichst umfangreiche Abos eintragen wollen, ist auch eine kostenlose Registrierung und eine entsprechende Passwortverwaltung eine Hürde, die man erst einmal nehmen muss.

Zusätzlich wird die Gruppe der Referenzkanzleien ausgeschlossen. Solche Kanzleien sind zwar nicht im JUVE Ranking drinnen, suchen aber in Rankings nach Referenzkanzleien.

Wenn ich also bei JUVE das Ergebnis nicht finde und Legal 500 und Chambers sind nur einen Mausklick entfernt und bieten die gleichen Informationen kostenlos an, dann glaube ich, dass die meisten Nutzer eher diesen Weg gehen werden.

Und das gefährliche dabei ist: Nutzer, die einmal diesen Weg gegangen sind, werden nicht mehr zu JUVE zurückkehren.

Insofern sehe ich diese Entwicklung sehr skeptisch und bin sehr gespannt, was in diesem Jahr mit diesem Abo-Modell passiert. Interessant wird auch sein, wie Chambers und Legal 500 darauf reagieren. Vielleicht kommen die auch mit ähnlichen Modellen.

Das wäre natürlich schon kurzfristig ein richtiger Schritt, aber auf der anderen Seite lässt es natürlich den ganzen Markt offen für den Eintritt neuer Wettbewerber, die eben kein Abo verlangen.

 

Über den Artikelverfasser: Law Business unterstützt Rechtsanwälte und Patentanwälte seit 2004. Unsere Kunden bezeichnen uns regelmäßig als Marktführer.

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